Der Titel des Projektes nimmt Bezug auf das gleichnamige Stück der britischen Koch-Band "The Sonic Catering Band", einer Musik aus platzenden Popkörnern, wobei die Musik einem spezifischen Popcornrezept folgt. Die Bilder der Serie "Wishful Thinking" entstanden im Rahmen des Projektes "Bodypop" im Kunstraum Goethestrasse, Linz. "Bodypop" thematisiert anhand von berstenden Popkörnern das Streben nach Erfüllung individueller Sehnsüchte, setzt sich mit den diversen Popstar-Prototypen und Popstar- AspirantInnen auseinander - und mit der globalen Sehnsucht nach dem im Starruhm vermuteten Glück. Popcorn fungiert hier also als Symbol des Identitätsverlustes - Verlust des "inneren Kerns", der Substanz - (Transformation des substantiellen Kerns zur bedeutungslosen, unförmigen, "aufgeblasenen", indifferenten Einheitsmasse). Popcorn, ein weltweit konsumiertes Massenprodukt, steht hier stellvertretend für die globale Ware Popmusik und deren Produktionsbedingungen; mehr als je zuvor wird vom Markt für den Markt produziert; das Publikums-Voting entscheidet, wer zum "Star" gemacht wird. Die Hitze, die das Korn zum Platzen bringt, steht für die Emotionen, Sehnsüchte, Hoffnungen, die den einzelnen Would-be-Popstar-Kandidaten so weit bringt, sich fremden Strukturen zu unterwerfen und verunglimpfende Kommentare diverser Juroren kampflächelnd hinzunehmen. Die vornehmlich in schwarz/weiss und in Öl gemalten, mit Glittersternen und speziellen Strichcodes applizierten Bilder präsentieren Popkörner kurz vor dem Bersten, dem Pop- Vorgang. Die Popkörner fungieren hier als Popstar-KandidatInnen und werfen sich kurz vor dem Poppen in Pose. Jedes Bild ist mit einem Zitat eines Juroren der Popstar-Casting-Shows "Starmania" und "Deuschland sucht den Superstar" versehen. Mittels Barcode-Software wurden diese Bemerkungen in Strichcodes umgewandelt, wodurch der Eindruck der Produktion einer massentauglichen Ware verstärkt wird. Die Möchtegernpopstars liefern sich freiwillig den zynischen Bemerkungen aus, in denen vor allem Quotentauglichkeit, Sexappeal und die richtige Frisur kommentiert wird, wie z.B. "Du verdienst weiterzukommen, weil du klasse aussiehst" (Dieter Bohlen). "Zwischen Pop-Stars bis Ikonen verweist Sun nicht nur auf Popmusik als Ware, sondern schuf (besonders im S/W- Bereich) höchst prägnante Bildwerke." (Irene Judmayer, Oberösterreichische Nachrichten 12.10.2004, "Popkorn als kuriose Kunstbasis") "
Bodypop" beschäftigt sich mit der Transformation vom kleinen Kern zum großen (unförmigen? einförmigen? formlosen? ausufernden?) Ding. Und endet in den Niederungen des daily life. Right here. Right now. Vor dem TV. Und die Hand. Im Popcornsack. silvia SUN bearbeitet Popcorns zu Popklischeetypen, lässt sie glückselig werden und ermöglicht uns durch ihre "Poppy Pieces" ein "take me home tonight".
Beim Projekt Bodypop wird das Streben nach Erfüllung individueller Sehnsüchte thematisiert - anhand von berstenden Popkörnern - popping bodies - Bodypop.
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